An der Furt

Finde mich einmal mehr an der Furt wieder. Vor einigen Jahren konnte man sie, nur, auf den Findlingen Halt suchend, überqueren. Unlängst hat man eine einfache, doch stabile Bohlenbrücke vom einen zum anderen Ufer geschlagen. Ein zweckmäßiger Handlauf, aus verzinktem Stahl, gibt, zumindest Erwachsenen, das Gefühl auf der sicheren Seite zu sein. Etwas abseits eine Holzbank. Stehe, schaue, lasse meinen Gedanken ihren Lauf, blende Unschönes aus, ein Wohlfühlort, wenn ich ihn für mich habe. So wie in diesem Augenblick. Stell mir vor, ich wäre in den Bergen, das Wasser käme von weit oben, es gäbe ein Gedränge an den Findlingen, jede ankommende Woge möchte zuerst passieren. Ich stünde dort, inmitten anderer, wie der Fels, der ich gern für Dich gewesen wäre, die Fluten donnerten um mich herum, um sich weiter unten auf dem Plateau in einem kalten, klaren Bergsee zu sammeln, kurz Ruhe suchend, bevor sie sich schließlich tollkühn ins Tal stürzten. Doch zu meinen Füßen umtosen zwei Rinnsale den Stein, eines dem anderen den Vortritt lassend. Eine Forelle würde auf Grund laufen. Hunde kommen, stillen ihren Durst, vorsichtig kleine Schlucke nehmend, um nicht. Ihre Begleitung verweilt kurz, pfeift, im Gehen, nach der Magie des Moments, und.

© Copyright Text Wolfgang Weiland

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