Es trug mich. Ich hatte nie zuvor den Rücken eines Pferdes erklommen, auf einmal ist da dieses himmlische Großgeschöpf und trägt mich durch den Fluss. Meine Füße tauchten ein, die Waden gerade benetzt. Im letzten Moment „Vielleicht, bevor…“ weiterlesen
Einmal nur
Einmal nur,
das Einschlaflicht, das Du
hinter Deinen Lidern, sicher, „Einmal nur“ weiterlesen
Anna
Hab mich gesehnt
nach Deiner Hand,
ruhend in meiner,
Gesicht zugewandt.
Rosa Rauschen,
Flamingos im Venn.
Herz zu verkaufen,
Dir hätt‘ ichs
geschenkt.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Begegnungen[01]
Sie hob etwas auf,
das ihr aus der Hand
geglitten war.
Leuchtend rote Locken,
in denen sich ein
Lächeln aufhielt,
umspielten ihr
Gesicht.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Im Flutgebiet
Ich sah einen, sich
abmühenden, Spaten.
Er musste ganz aus
sich herausgehen,
weil die Kraft der
Frau, die ihn führte,
nicht mehr ausreichte.
Die Politik ist
weiter gezogen.
Alle Späße sind
gemacht.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Sommerwinde
Die Sonn‘, sie hat sich heut‘ geziert,
gar stürmisch war ’s und kühl.
Manch‘ fallend Blatt hat saltoiert,
manch‘ and’re sich vor mir geniert,
freut‘ mich gleichwohl am Spiel.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Wenn dann, am Abend
Wenn dann, am Abend,
der Schlaf mich hüllt,
auf die ihm eig’ne Weise,
in Fernweh lindernd Träume ein,
wenn wieder ich erwach allein,
dank ich ihm für die Reise.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Ihre Welt
Ein grünes Haus, ein roter Bach,
die Sonn‘, jedoch, ist gelb.
Nur Tage her, im Kindergarten,
sie malte ihre Welt.
In ihrem Ort, ein weiser Mann:
„Wir müssen etwas tun“.
Fasst alle an, „Ihre Welt“ weiterlesen
durch Stille
Träumte, wir gingen
durch Stille.
Unsere Schritte waren
sich genug.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Und abends
Und abends, wir,
vor einer Gartenlaube,
suchten Lieder,
hinter Fink und Meis‘ Gesang.
Ach wärs, dass
doch die Zeit mir raube,
Dein Lachen,
wie es im Ohr mir klang.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
eine flüchtige
Kennst mich nicht.
Sind uns nur zufällig.
Eine flüchtige.
Und doch.
Dein Blick trifft, dringt ein,
macht sich in meiner Seele breit.
Mein Herz schmeckt Minderwert,
implodiert auf Wunden.
Immer und immer,
immer wieder.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Meine Schöne
So geh‘ ich die Stunden und Tage,
auf Wegen, die neu mir und fremd.
Es hilft mir, dass ich es ertrage,
von Dir, meine Schöne, getrennt.
Muss geh’n, ohne Ziel, aus der Heimat,
muss geh’n, Schritt um Schritt,
für mich hin.
Zu befreien die Seele von Unrat,
bis zum Ende nur ich
dann noch bin.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Vor Panoramafenstern
Allein, vor Panoramafenstern,
bodentief, liege ich wach.
Ich denk‘ an Dich, an
jenes gestern, und weiß
sehr wohl, trägst es mir nach.
Nicht, dass ich da war, dass
ich hörte, wohl, dass ich
blieb, auch nach dem Schmerz.
Ich bin, das ist ’s,
was es mich lehrte,
ein simpler Beimensch, ein
schlichtes Herz.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Ich bin achtzig, und…
„Ich bin achtzig, und spiele noch Tennis.“ Die Stimme, die dies sagte, gehörte zu einem älteren Mann, der inmitten einer Gruppe Wartender stand. Es war noch nicht lange her, dass ich mein Automobil aufgegeben hatte, und mich deshalb „Ich bin achtzig, und…“ weiterlesen
Jesus liebt Dich
Suche Liebe,
hab kein Empfinden.
Suche Liebe,
spür mich verschwinden.
„Jesus liebt Dich“,
hör‘ ich euch noch reden.
Es sollte genügen.
Wie damit leben?
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Hast du ihn gesehen?
Hast du ihn gesehen?
Er ruft, und du siehst
niemanden sonst.
Hast du ihn gesehen?
Er spricht, und du siehst
niemanden sonst.
Hast du ihn gesehen?
Er flüstert, und du siehst
niemanden sonst.
Hast du ihn gesehen?
Er weint, und da ist
niemand außer dir.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
G wie Greif
„Ist dies Dein Tal?“,
ruf‘ ich dir zu.
Seh‘ dich jeden Tag,
bestaune dein Tun.
Du stürzt dich herab,
verlierst Höhe im Nu.
Biet‘ dir meinen Arm
und,
-bin wohl älter-
das Du.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
5 Bänke, 5 kurze Gedichte
Begegne Euch, sag, ‚auf ein Wort‘,
und krieg‘ von jedem Eines.
So gern, ein Vers, der Welten rührt.
Für ’s Ende nehm‘ ich Deines.
Hoch über mir, mit weiten Schwingen,
ein Greif, so scheints,
kenn‘ mich nicht aus.
Wie gern wär‘ ich des Falkners Freund,
und zög‘ mit ihm hinaus.
Drin, auf dem Tische, gleich Schülers Rede.
Hält eine Bibel, gestreckter Arm.
Doch weit gefehlt, sein altes Netbook,
ist auf der Suche, nach Wireless Lan.
Ein Hund möcht‘ schau’n, was ich hier treibe.
Hört nicht auf ‚NEIN‘, mir ist es gleich.
Er schaut mir, kurz nur, in die Augen,
ein Augenblick, an Glück so reich.
Die letzte Bank, auf einer Strebe,
an deren Ende, ein bunter Stein.
Stell‘ Dir nur vor,
wie Kinderhände bemalten ihn.
Kann ’s Dich erfreu’n?
© Copyright Text Wolfgang Weiland
…bin auf der Suche, nach einem Ort hier,
an dem ich meine Worte und mich wiederfinden kann…
Pferdes Spuren
Hufabdrücke, eingegraben,
tief, in Wege, möcht‘ dir sagen,
einmal führen, deinesgleichen,
über diese, zu erreichen,
eins zu sein, mit solchem Wesen.
Mag, von schwerem Mut genesen,
dann die Welt von neuem seh’n.
Wie ich ’s träumte, war es schön
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Herzbruch
Als wäre in meinem
Herzen ein Steinbruch.
Als käme dieser,
nach der letzten Sprengung,
nicht zur Ruhe.
Als lägen die Brocken
und Steinchen herum
und ein jeder und
ein jedes
riefe
nach
Dir.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Die schönste Nacht
Ich hielt Deine Hand.
Die Meine musste ich
fünf Tagesreisen weit
ausstrecken.
Und doch.
So schliefen wir. „Die schönste Nacht“ weiterlesen
Menschgemacht…?…………
Weiße Welt, zur falschen Zeit,
menschgemacht…?,
ich weiß es nicht.
Doch eines weiß ich,
weit und breit, der Mensch,
der Welt das einz’ge Gift.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Haiku[16]
Ein trüber Morgen.
Die Häuser, drüben am Hang,
Wolken umschlungen.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
23_03_2021
Der Ort hier, dunkel nachts.
Immer hell, die Stadt früher.
Sternenhimmel, „23_03_2021“ weiterlesen
Du, Feder
Viel Worte wollt‘ ich sagen,
doch druckste nur herum.
Du, Feder, sollst es wagen,
doch diesmal bleibst Du stumm.
© Copyright Text Wolfgang Weiland