…hier, nach all der Alleinezeit. Mit anderen über Bücher und mein Lesen zu reden, hat mir gefehlt. Sicher, es ergibt sich schon mal ein Wortwechsel, bisweilen eine Unterhaltung. Doch. Reden, sich anvertrauen, ist besonders. Es hört jemand zu, möchte nicht unterhalten werden, sondern nimmt Teil, an mir. Es ist schön und tut mir gut, Ihnen anvertrauen zu dürfen, dass gerade wieder einmal ein Roman in mir ist. Sich hier, in Bauch und Brust herumtreibt, kaum, dass ich ihn, binnen Stunden, gelesen habe. 50 Seiten etwa, ein Briefwechsel, eine Freundschaft, einer geht, einer bleibt. Ich möchte verstehen, warum es Menschen möglich ist, anderen Schlimmes zuzufügen. Meine Großeltern dem jüdischen Volk. Andere, später im Balkankrieg, jeder gegen jeden. Ich sah ausgemergelte Gestalten hinter Zäunen in den Abendnachrichten. Vor wenigen Jahren brennende Rohingyadörfer in Myanmar, und das viele Leid das afrikanische Stämme, anderer Zugehörigkeit oder anderen Glaubens über ihre Nachbarn bringen. Menschen tun das. Ich weiß nicht, wie viele Opfer es dort gegeben hat, und immer noch gibt. Ich weiß von 6 Millionen Juden. Der Mensch fügt anderen Leid zu, dort wo er kann und wo man ihn lässt. Ein Freund, gleichen Glaubens an dem einen dann die ethnische Herkunft so sehr stört, dass man. Oder anderen Glaubens. Ich verstehe es nicht. Ob eine Welt ohne Glauben und Religion vielleicht. Der Mensch findet einen Grund. „Adressat unbekannt“. Mein Weg führt mich weiter, über den Bergkamm. Auf bald…
mit lieben Grüßen