Leichte Last

Leichte Last,
habt ihr gedacht,
der schwere Mut,
habt mich verlacht.

Ein Holzlineal,
ein Nachtgebet,
bloßes Leben,
ungelebt.

© Copyright Text Wolfgang Weiland

Fürchte mich

Fürchte mich, wenn Menschen drängen.
Weich‘ dort aus, wo Leben glückt.
Fürchte mich vor Grobgesängen,
trunken in die Nacht geschickt.

War noch Junge, Gedanken kreisen,
Hamburgs Tage, zur Schule geh’n.
Jeden Morgen gefleht, den leisen,
Zauberspruch, ‚kann nichts gescheh’n‘.

© Copyright Text Wolfgang Weiland

Kannst Du ’s seh’n

Das erste Mal
ganz frei zu steh’n,
zu schauen,
doch nicht los zu geh’n.

Im Wissen,
dass die Welt Dich sieht.
Doch dann,
versteckt, im zweiten Glied.

Musst wieder lernen,
frei zu steh’n.
Magst rufen,
„Vater, kannst Du ’s seh’n“.

© Copyright Text Wolfgang Weiland