Meiner Seel‘

Ich denke Gedanken,
aus der Seele mir ranken,
Gefühle die and’re gefühlt.

Anteil und Empfinden,
meinem Herz sich entwinden,
zu früheren Leibern gespült.

So mag schon geles’nes,
doch sein mein gewes’nes,
meine Seel‘ hat auf Deine gezielt.

© Copyright Text Wolfgang Weiland

Manch‘ Blick

Manch Blick kann Ruhe schaffen.
Manch Blick möcht‘ helfend gaffen.
Manch Blick lässt sich erwidern.
Manch Blick verkommt zum Biedern.

Manch Blick vermag zu lachen.
Manch Blick gar Freud‘ zu machen.
Manch Blick von Hass getrieben.
Manch Blick erzählt vom Lieben.

Manch Blick getrübt von Trauer.
Manch Blick erricht‘ die Mauer.
Manch Blick wend’t sich nach innen,
zu seh’n was recht tief drinnen,
in einer Seele ruht.

© Copyright Text Wolfgang Weiland

Kannst Du ’s seh’n

Das erste Mal
ganz frei zu steh’n,
zu schauen,
doch nicht los zu geh’n.

Im Wissen,
dass die Welt Dich sieht.
Doch dann,
versteckt, im zweiten Glied.

Musst wieder lernen,
frei zu steh’n.
Magst rufen,
„Vater, kannst Du ’s seh’n“.

© Copyright Text Wolfgang Weiland