Weißfeuchte Wiesen unter Zäunen,
Grauweiche Wege, gesäumt von Bäumen.
Kein Winterflur auf weiter Flur „Winter[03]“ weiterlesen
Winter[02]
Möchte bleiben wie sie ist,
doch der And’re kennt die List,
weiß wie er es anstell’n muss,
ruft noch Freunde und zum Schluss
ist die kleine Flocke dann,
auch nur Regen –
denkt – ‚ooch Mann‘.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Wer weiß?
Wer weiß um Trauer,
wer weiß um Schmerz.
Was soll ein Morgen, „Wer weiß?“ weiterlesen
Wald[01]
Hast Wege,
die zu geh’n mir lieb.
Du milderst mir
manch‘ harten Hieb.
An einem Tag
bist rettend Floß.
Am Anderen
gibst du mir Trost.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Sanfte Fragen
Sanfte Fragen,
nur sachte wagen
sie sich ans Licht.
Manchen Tagen,
die Trauer tragen
verschwimmt die Sicht.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Haiku[01]
Fauchender Herbsthauch,
im Moos liegend spüren wir
sanftem Regen nach.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Wintermorgengedanken
Blätterrascheln wird zum Knistern,
Atemzeichen aus Pferdes Nüstern.
Stell‘ mir nur vor,
wie schön ’s jetzt wär‘,
Auf Freundes Rücken,
zu entflieh’n dem Heer
der Sorgen, Ängste und Optionen.
Oh ja, ich denk‘
es würd‘ sich lohnen.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Für die Nacht
Der Tag sieht helles Minenspiel
und freundliche Gesichter.
Doch nach der Dämm’rung bleiben nur
Laternen, Neonlichter.
Die Nacht bekommt nun zu Gesicht
was der Tag ihr übrig ließ
und sagt sich, morgen denk ich dran,
dass ich die Augen schließ‘.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Halbes Herz
Staffelei auf Bodendielen.
Polaroid, ein halbes Herz.
Tage, die sich farblos fühlen,
hinter Lidern, Sehnsuchtsschmerz.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Mein Herz
Mein Herz dir bieten
Der Entnahme zustimmen
Jedoch der Schmerz
Des Herzens käme mit
Wolltest
Du
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Lesend
Leg ’s wiederholt
in meinen
Schoß.
Ist doch ein Buch,
– denk ich mir –
bloß.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Kleine Lüge
Kleine Lüge ließ sich speien,
aus dem Munde, durch die Tür.
Kleine Lüge konnt’ gedeihen,
auf dem Wellenkamm zu mir.
Kleine Lüge wurd’ noch größer,
ließ mich leiden wie ein Tier.
Kleine Lüge wollte schreien –
wollt’ ich nicht, kann nichts dafür.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Ein Zweig
Ein Zweig im ersten Eise,
friert vor sich hin.
Die Meise,
sieht es, bricht es,
setzt sich hin:
‚Dein Glück,
dass ich geblieben bin.‘
© Copyright Text Wolfgang Weiland
da steh‘n Geschichten …
…zwischen den Zeilen, „da steh‘n Geschichten …“ weiterlesen
hochbegabt
Begabung,
welch ein Segen.
Begabung,
welch ein Fluch.
Dem Wissensdurst
erlegen,
ein Siebensiegelbuch.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Erinnern
Erinnern
meint,
sich kümmern,
um gelebte Tage,
zu stellen in Frage,
manch‘ gegangenen Weg.
Erinnern
meint,
verschlimmern,
dieses sanftschlimme Beben,
ein nochmal zu Erleben,
manch‘ vergangenen Schmerz.
Erinnern
meint,
ein Flimmern,
wenn geliebte Stunden
drehen ihre Runden,
im leichtschweren Herz.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
words[01]
It ’s just one soul,
you have,
don’t hide.
Deep within,
your smile,
be pride.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Wolkenbruch
Den Boden schlug ’s grad‘ aus dem Fass,
dort oben, könnt‘ man meinen.
Die Droschke spritzt Passanten nass,
jetzt sind S‘ mit sich im Reinen.
Ein Roller auf dem Trottoir –
und das „Wolkenbruch“ weiterlesen
Regen[02]
Wind kommt auf,
die Wolken üben
in der Höh‘ den
Schulterschluss.
Beschirmter Bub,
um Pfütze kreisend,
wartet auf den
Regenguss.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Freundschaft[01]
Freundschaft, ungesehen.
Liebe unerfüllt.
Kann den Weg doch gehen,
der die Sehnsucht
stillt.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Wir waren Wir
Seichte Furt,
g’rad‘ knöcheltief.
Ich ging hindurch,
obschon ich schlief.
Sah dich dort drüben,
wollt‘ hin zu dir.
Hast nicht gerufen,
wir waren wir.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Fristlos
Wenn Du doch weißt,
was Liebe ist,
hast sie gespürt –
setz keine
Frist.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Winter[01]
Gestern noch Schwimmenderweise,
heute schon auf dünnem Eise.
Leise gleite ich dahin.
Schnell den Wind um Stärke fragen,
werd‘ den Tanz im Kreise wagen,
mit dem Blatt das mit mir hing.
Einst am Baume – nicht weit oben –
vereint wir dann den Froste loben,
der die Melodei uns singt.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Oktoberende
Kaltböige Laubwirbelwinde
überfallen mich wie Gesinde,
bald vermengt mit Geäst,
zu verscheuchen den Rest „Oktoberende“ weiterlesen
Kleine Sehnsucht
Kleine Sehnsucht,
einst großes Fehlen.
Nur einmal versucht,
davon sich zu stehlen.
Wurd‘ fest gehalten,
blieb, wuchs und gedieh.
Jetzt, da sie groß ist,
besiegst du sie nie.
© Copyright Text Wolfgang Weiland