Mag mich, wenn ich schreibe,
und träum von Still und Meer.
Mag nicht, „nie hab ichs so gefühlt…“ weiterlesen
Kaiserstraße
Wie die große Hand,
des großen Mannes einen
Waffelbecher aus dem
Vorratsbehältnis nimmt,
unter die Düse der Maschine
hält, mit der anderen Hand
den Hebel der Maschine langsam
nach unten bewegt, „Kaiserstraße“ weiterlesen
Waldes Glück
Letzte Nebel noch in Zweigen,
Wege feucht und laubgetränkt.
Mach mir Waldes Glück zu eigen,
Hocherfreut raunt er:
„Geschenkt“.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Womöglich
Womöglich, dass dein Beten dann,
doch irgendjemand hört.
Und sich nicht, wenn es lauter ist,
an deiner Wortwahl stört.
Womöglich, dass dein Vater dann,
von seiner Wolke sieht.
Sich grämt, „Womöglich“ weiterlesen
dann liegt man wach
dann liegt man wach,
nachts, lauscht auf den
Regen und fragt sich, ob
es bei ihr auch regnet, und
über einem schafft der Schauer
grad 1000 Anschläge in der
Minute, und dann wünscht
man sich, man könnte ihr
ein „schlaf schön“
schicken.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Falsche Worte
Falsche Worte musst
du nicht suchen.
Sie finden
dich,
legen sich dir in den
Mund, machen
es sich dort
bequem,
und warten auf den Augenblick
der für dich
Alles
ist.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Ich fürchte jedes Wort
Ich fürchte jedes Wort,
das ich zu Menschen sag.
Fürchte nicht die Nacht,
jedoch, sie mündet
in den Tag.
Muss dann aufs Neu beweisen,
dass ich das Leben kann.
Doch gehts nur,
wenn ich schweigsam bin,
sonst breche ich daran.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Fällt neuer Schnee
Fällt neuer Schnee,
beschneit die Wege.
Flocke auf Wange,
ganz sacht zerrinnt.
Hilft über ’s Weh,
dass grau und träge,
Ohnedichtage
auch winters sind.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Im nieseligen Regen
Ält’rer Herr, ging im nies’ligen Regen.
Kam ihm langsam eine Dame entgegen.
Ihr Lächeln war schneller,
der Tag wurde heller.
Sein Gang war aufs Mal ganz verwegen.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Es gibt den Weg
Es gibt den Weg,
wirst suchen, finden.
Deine Worte, im
späten Brief.
Zu Bett gelegt.
Kanns nicht verwinden,
dass ich im Traume
mit Dir schlief.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Um Worte flehend
Um Worte flehend,
schau ich zu Dir.
Was macht dieser Blick,
ach könnt ich dafür.
Kaum neig ich mein Haupt,
steigt Scham ins Gesicht.
Mein einfältig Wesen,
wie anders es ist.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Haiku[21]
Heiliger Abend.
Gefrierende Tränen im
erkalteten Herz.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Haiku[20]
Der Morgen, feuchtkühl.
Futterhaus, grad unbesucht,
lässt denken an Dich.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Mein Licht
Mein Licht unter dem Scheffel,
seit Jahr und Tagen schon.
Manch Hoher sich darauf gesetzt,
Gesäß verbrannt, mein Lohn.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Der Sperber
Schön, unvergleichlich,
der eine Moment,
da ein anderes Wesen
Dein Wesen erkennt,
seins Dir offenbart.
Schäume über vor Glück.
Es bleibt das Erinnern,
zwei Seelen, ein Blick.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Hand in Hand
Hand in Hand, mit Dir am Leben.
Auf ’s Ende zu, und nur dabei.
Würd ich es tun, würdst Du vergeben,
was blieb bei Dir, was wär dort neu?
Gehört zu mir, dies Seelenbeben,
Du, Liebe, bist von Schulden frei.
Werd an der Fremde mich verheben,
und doch, träum ich des Nachts,
es sei.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
ein letztes Beben
Wünscht sich so, das Reden,
aus sich heraus, noch warm.
Das Heut, kein Karten legen,
ein Weinen in Ihrem Arm.
Nicht der Regen,
kein fallend Blatt,
macht schwer, „ein letztes Beben“ weiterlesen
Haiku[19]
Die braunen Blätter,
seit ewig gestern hängend,
der Herbst als Mahner.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Auch nur Waldes Weg
Schwarzwild hat mich aufgewühlt,
bin auch nur Waldes Weg.
Möcht nur so liegen, vom Laub bedeckt,
der Wind hats schön gelegt.
Wie seh‘ ich aus, jetzt, in der Früh,
was wohl die „Auch nur Waldes Weg“ weiterlesen
Tagsübersternschnuppe
Die junge Läuferin,
ich mag sie sehr.
Seh‘ in ihr Lächeln,
’s kommt von weit her,
aus tiefstem Herzen,
bar jeder Last.
Es macht sie strahlen.
Tagsübersternschnuppe,
könnt‘ was
wünschen mir,
fast.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Und hätte ich nur
Und hätte ich nur noch ein einziges
Wort, das zu schreiben mir taugt.
Müsst sein, Dein lieblicher Name,
geschrieben auf güldenem Laub.
Wie ich, hast im Herbst Du geliebet,
den Wald, die Flure, das Moor.
Ach, dass Dir im Herzen ich bliebe,
ich alter, einfält’ger Tor.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Fühlte, wie Du schautest
Fühlte, wie Du schautest,
auf mich herab, heut Nacht.
Der Himmel, hell von Sternen,
und ich hab mir gedacht,
ach, schön wär es, zu schauen
mit Dir zum Firmament,
doch Du kannst nicht herunter,
nur ich, zu Dir, am End.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Dass wenigstens
Dass wenigstens mein Wunsch,
darf Dir Begleitung sein,
legtest in die, mir fremde,
Hand, Vergangenheit hinein.
Ein zweisames Bewahren,
nur Ängste nimmermehr.
In andern neuen Jahren,
ich wünsch es Dir
sehr, sehr.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
Ein Morgen
Weißer Dampf, aus kleinem Rohre
der Schornsteine, im Blickefeld.
Nach 7 Uhr, die heiße Dusche,
früher auf, war Arbeits Held.
Fast halbs Jahrhundert 4Uhr30,
der Wecker zog ins Altenteil.
An manchen Tagen 10 nach Sechse,
im Sessel sitzend,
maulaffenfeil.
© Copyright Text Wolfgang Weiland
davor und danach
Wenn die Nacht hereinbricht,
der Schlaf mir gewogen ist,
die Freude auf den
Kaffee am Morgen.
Nach dem Kaffee am Morgen,
die Freude auf den Schlaf
der nächsten Nacht.
© Copyright Text Wolfgang Weiland