Das arme Wort

Das Wort wiegt schwer,
hat gar Gewicht.
grad‘ erst gesagt,
steht ’s schon im Licht.

Es ist wohl Hoffnung,
Trost, schlaue Kund,
doch ’s ist nichts wert,
kam aus armem Mund.

© Copyright Text Wolfgang Weiland

Kleine Sehnsucht

Kleine Sehnsucht,
einst großes Fehlen.
Nur einmal versucht,
davon sich zu stehlen.

Wurd‘ fest gehalten,
blieb, wuchs und gedieh.
Jetzt, da sie groß ist,
besiegst du sie nie.

© Copyright Text Wolfgang Weiland

Der Tränenbewahrer

Zuviel der Tränen,
grundlos geweint.
Sollt‘ nicht vergeblich sein,

ist doch ihr Freund.
Möcht‘ sie bewahren,
füllt den Krug bis zum Rand.

Gibt, wenn Deine versiegen,
ohne Taler und Pfand.

© Copyright Text Wolfgang Weiland

Zur Ruh‘

Er sieht in die Nacht,
Gedanken zieh’n los.
Einmal noch Kind sein,
behütet im Schoß.

Zur Ruh‘ sanft gestrichen,
den Rücken hinab.
Sorglos dann sagen,
wie lieb er Sie hat.

© Copyright Text Wolfgang Weiland